Aphasie

Von einer Aphasie sprechen wir von einem Verlust der Sprachfähigkeit. Die Sprachlosigkeit äußert sich darin, dass Betroffene nicht mehr richtig sprechen, schreiben, lesen und/oder Gesprochenes nicht mehr verstehen können.
Die Ursache liegt dabei immer im Gehirn. Anders als bei der Dysarthrie, bei der ausschließlich die Aussprache und die Stimme betroffen sind, haben Menschen mit einer Aphasie die Schwierigkeit, das Wort nicht abrufen zu können oder sie verwenden ein anderes Wort stattdessen (sog. Paraphasien).
Man kann die Aphasie in unterschiedliche Arten einteilen, je nach betroffenem Gebiet im Sprachzentrum des Gehirns:

Bei der sog. Broca-Aphasie leiden die Betroffenen häufig an Wortfindungsstörungen. Wörter können im Sprachzentrum nicht abgerufen werden und es kommt zu Blockaden. Häufig wird versucht ein anderes Wort dafür zu finden, was dem Zielwort sehr ähnlich ist. Z.B: "Ich erinnere mich, dass ich im... ...Polizeiauto... in die Klinik gefahren wurde."
Bei schweren Verlaufsformen können Patienten auch nur einzelne Wörter oder kurze Zweiwort-Sätze bilden: "Plötzlich komisch... Telefon angerufen... ins Krankenhaus... Sprechen schlecht..."

Im direkten Kontrast zu der Broca-Aphasie steht die sog. Wernicke-Aphasie. Hier sprechen die meisten Betroffenen sehr viel und häufig auch sehr schnell. Inhaltlch sind jedoch häufig Fehler, bishin zu völlig unverständlichen Äußerungen. Das Sprachbild ist häufig von sog. Neologismen, also Wort-Neuschöpfungen geprägt:
"Ich hatte plötzlich so ein, dass ich gar nicht mehr in der Klinik sollte ich dann, mit einer Untersuchen und einem Arzt. Sprechen und Tranken sind gut. Nur mit dem Sprechen ist es noch ein bisschen nicht so."

Mischformen sind ebenso möglich wie leichte Aphasien. Hier zeigen die Betroffenen meist nur noch leichte Auffälligkeiten und können sich in ihrem Alltag weitestgehend problemlos verständigen.