Stottern / Poltern
Wir sprechen vom Stottern oder Poltern, wenn der Redefluss eines Menschen gestört ist oder Laute gar nicht erst gebildet werden können bzw. wenn die Sprechgeschwindigkeit so hoch ist, dass sich das Kind beim Sprechen überschlägt und viele Fehler macht.
Die Differenzierung zwischen Stottern und Poltern ist manchmal nicht ganz einfach.
Hier ein kleines Beispiel wie es ggf. unterschieden werden kann:
Das Kind „stottert" während es Ihnen etwas erzählt. Nun bitten sie das Kind den Satz zu wiederholen.
Ein polterndes Kind würde den gleichen Satz sehr wahrscheinlich weniger heftig poltern.
Ein stotterndes Kind wird den Satz entweder genauso oder gar schlimmer stottern.
Aus einem Poltern kann ein poltern-stottern oder reines Stottern entstehen.
Wie kommt es überhaupt dazu?
Dies kann unterschiedliche und manchmal unergründliche Auslöser haben. Es gibt beispielsweise traumatische Erlebnisse (z.B.: Scheidung, Tod eines Angehörigen, Feuer, Ertrinken, etc.) die somit einen plötzlichen Auslöser haben. Körperliche Dysfunktionen (z.B.: Fehlfunktion des Zwerchfells, Atemprobleme, Hypertonus bei Stress) können teilweise schleichend und unbemerkt auftreten. Es gibt auch Kinder, die eine andere Person imitieren oder nur bei bestimmten Personen stottern. Was auch der Grund sein mag, geben sie ihrem Kind beim Sprechen Zeit, selbst wenn sie schon wissen was ihr Kind Ihnen sagen möchte. Zusätzlicher Druck wie das Vorwegnehmen des Erzählinhaltes, Kommentare wie „Nun sprich vernünftig" oder auch das nachäffen können die Symptome nur verschlimmern.
Welche Symptome gibt es eigentlich beim Stottern? Man unterscheidet hier zwischen Primär- und Sekundärsymptomatik: Die Primärsymptomatiken sind direkt im Sprechfluss erkennbar. Sie unterscheiden sich durch Wiederholungen (Bä-Bä-Bä-Bälle), Blockaden (-----Bälle) und Dehnungen (Bääääääääälle).
Sekundärsymptomatik entsteht zusätzlich und äußert sich in unterschiedlicher Weise. Hier sind einige Möglichkeiten: Viel Gestik, „nervöse" Hände, Lippenbeißen, vermeiden des Blickkontaktes, Auslassen bestimmter Sprechlaute oder ganzen Wörtern, verstecken des Mundes und vieles mehr.
Und wie ist es beim Poltern? Man sagt auch gerne „Der Mund ist nicht so schnell wie der Kopf". Oft macht der Betroffene ganze Satzsprünge und lässt Wort-/Satzteile aus. Auch leidet oftmals die Deutlichkeit der Aussprache unter dem erhöhten Sprechtempo, so dass man oft nicht alles verstehen kann.
Ob Stottern oder Poltern, man kann lernen damit umzugehen.
Tatsächlich tritt dieses Störungsbild auch bei Erwachsenen auf. Bei Kindern sind diese Störungen verschieden, manchmal lässt sich eine Ursache nicht klar festmachen. Sollte Ihr Kind davon betroffen sein, ist es äußerst wichtig, Sprache und Verständnis regelmäßig zu schulen. Wir unterstützen Sie gerne dabei!