Was ist eine FEES?

Neurologische Erkrankungen wie Schlaganfall, Parkinson-Syndrome, Demenzen und neuromuskuläre Erkrankungen sind die häufigsten Ursachen von Schluckstörungen (Neurogene Dysphagien). Die flexible endoskopische Evaluation des Schluckakts (FEES) ist heute in Deutschland die wahrscheinlich am häufigsten eingesetzte Methode zur objektiven Beurteilung. Mithilfe der FEES werden die Effektivität und Sicherheit des Schluckakts beurteilt, geeignete Nahrungskonsistenzen bzw. Ernährungsformen festgelegt und der Einsatz von therapeutischen Manövern evaluiert. Aus der Datenlage geht zudem hervor, dass die FEES eine sehr gut verträgliche und sichere Untersuchung ist.

Trotz des großen Bedarfs an qualifizierter Dysphagiediagnostik im klinischen Alltag wird diese Untersuchungstechnik bisher nicht systematisch vermittelt. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und die Deutsche Schlaganfallgesellschaft (DSG) haben daher beschlossen, die Ausbildung in der endoskopischen Dysphagiediagnostik zu optimieren und zu formalisieren.

(Quelle: DGN)

Was passiert genau?

Bei der Untersuchung wird ein sehr dünner (0,4 – 0,8 cm Durchmesser) Schlauch mit integrierter Kamera in die Nase eingeführt. Das Bild wird direkt auf einem Bildschirm dargestellt, sodass der Untersuchende einen direkten Eindruck über die inneren Strukturen der Nase und des Rachens erhält.
Im weiteren Verlauf wird die Kamera weiter nach unten geführt, bis ein Blick auf den gesamten Kehlkopf-Apparat möglich ist.
Nun wird der Patient aufgefordert, nacheinander zunächst seinen eigenen (zuvor blau eingefärbten) Speichel, und sofern möglich unterschiedliche Konsistenzen in breiig, fest und flüssig zu schlucken.
Nach dem Schluck kann objektiv beurteilt werden, ob sich noch Reste im Kehlkopf-Eingang zu den tiefen Atemwegen befinden oder nicht.

Eine abschließende Beurteilung kann dann über den weiteren Therapieverlauf und/oder eventuell weiterführende Diagnostiken entscheiden.